Material aus der ATZE-Redaktion
Der Chefredakteur des ATZE,
Wolfgang Altenburger, wird von seinen Zeitgenossen als jemand geschildert, der für die Arbeit mit Kindern Feuer und Flamme gewesen sei. So veranstaltete er jährlich im Sommer die ATZE-Expedition, eine Art lehr- und abenteuerreiches Kinderferienlager, über das in Texten und Comics auch im ATZE zu lesen war.
Unter dem Dach seiner Redaktion entstanden über die Jahre hinweg diverse Spiel-, Bastel-, Anschauungs- und Bildungsmaterialien, meist in Zusammenarbeit mit staatlichen Partnern wie der Polizei oder der Feuerwehr, die im folgenden kurz vorgestellt werden sollen. Diese Dinge kamen üblicherweise nicht in den Handel und haben daher auch keine Preisauszeichnungen, sondern wurden über die entsprechenden Partner (z.B. Feuerwehrwachen und Polizeireviere) an Schüler zu entsprechenden Anlässen verteilt. Die Dokumentation erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit, und ich würde mich über Ergänzungen und weitere Informationen freuen.
Die Ausschneidebögen
Dabei handelt es sich um eine Serie aufklappbarer A4- oder A5-Bögen. Auf einer Hälfte befindet sich jeweils eine Art Bühne, also eine Landschaft, die man in etwa 1/3 Höhe knicken kann und dadurch eine Stellfläche vor einem Hintergrund erhält. Auf der anderen Hälfte sind ausschneidbare Figuren abgebildet, mit denen man ein Szenarium nachspielen kann, das auf der Rückseite des Bogens per Text beschrieben ist. Die Bögen kosteten zwischen 15 und 30 Pfennig, einige erschienen in diversen Auflagen. Details über die Edition stehen noch aus. Bisher sind belegbar:
- Nr. 1 (1977; A5): Feueralarm in der LPG
- Nr. 6 (1976; A4): Einbruch ins Eis
- Nr. 9 (1978; A4): Feuerwehr - Übungsstaffel
- Nr. 13 (1975; A4): Szene aus dem Bauernkrieg
- Nr. 25 (????; A4): Haus im Winter
- Nr. 27 (1980; A4): Straßenszene mit ABV
- Nr. 31 (1981; A4): Baustelle
Eine weitere Serie dieser Bögen lief unter dem Titel "ATZE-Märchenbogen". Diesmal wurden die Aufklärungsthemen in bekannte Märchen verpackt. Im mir vorliegenden Bogen 3 eilen Rotkäppchen, der Wolf, Hänsel, Gretel und die sieben Zwerge der brennenden Hexe zu Hilfe. Zeichnerin ist niemand geringeres als Abrafaxe-Erfinderin Lona Rietschel.
Nr. 3 (1987; A4): Brennendes Hexenhaus
Die Beschäftigungsmappe
Vermutlich vom Ende der 70er Jahre stammt eine großformatige Mappe, die von der Redaktion ATZE im Auftrag des Ministeriums des Innern, Abteilung Schutzpolizei, herausgegeben wurde. Unter dem nebenstehens abgebildeten Cover von Harry Schlegel enthält sie insgesamt 18 A3-Bögen, und zwar:
- ein Poster zum Puzzlen von Jürgen Günther,
- ein Verkehrserziehungs-Würfelspiel von Heidi Sott,
- vier Moritaten nach Volksliedern, illustriert von Irmtraut Winkler-Wittig, teilweise Rückseiten mit Text und weiteren Bildern von Jürgen Günther,
- ein Geländespiel-Poster von Heidi Sott,
- einen bastelbaren Fernseher sowie zwei Bögen mit Fix-und-Fax-Geschichten in Streifenform von Jürgen Kieser,
- zwei Papiertheater zum Basteln und Spielen von Heidi Sott,
- fünf Poster als Ergänzung zu einer bereits früher aufgelegten Wissenstraße zu Ordnung und Sicherheit (siehe unten) von Harry Schlegel, und schließlich
- ein weiteres Poster mit zum Arbeitseinsatz marschierenden Pionieren, ebenfalls von Harry Schlegel.
Die FIX-und-FAX-Mappe
Bereits aus dem Jahr 1971 datiert laut Druckgenehmigungsnummer eine ebenfalls A3 große Mappe mit 12 beinahe gemäldeartigen, nach Kalendermonaten geordneten und gestalteten Bildern mit Begleittexten, auf denen diverse Situationen zu sehen sind, in denen öffentliche Ordnung und Sicherheit vernachlässigt oder besonders gut beachtet werden. Die Protagonisten sind neben den Atze-Zugpferden Fix und Fax noch viele weitere Mäuse aus dem Universum von Jürgen Kieser, der diese Mappe vermutlich komplett gestaltet hat. Herausgeber war auch hier der Verlag Junge Welt im Auftrag des Ministeriums des Innern, Hauptabteilung Schutzpolizei.
Die Wissenstrasse
"Ordnung und Sicherheit"
Erschienen 1973 und gezeichnet von Harry Schlegel, handelt es sich um 24 A3 große Bögen mit "Wimmelbildern" zum Thema Ordnung und Sicherheit. Da jedes Blatt eine eigene Druckgenehmigungsnummer trägt, kann es sein, dass einzelne Mappen Unterschiede in der Bestückung aufweisen.