Kurt Klamann

Kurt Klamann Der Zingster Künstler Kurt Klamann dürfte ohne Zweifel einer jener Menschen gewesen sein, für die man den Begriff "Original" prägte. Lebensfroh, humorvoll, die Pfeife im Mundwinkel und mit einem Übermaß an Talent und Kreativität ausgestattet, war er zeitlebens aus der satirischen Landschaft in Frischer Wind und Eulenspiegel ebenso wie seinem Heimatort Zingst nicht wegzudenken.

Geboren am 17.4.1907 als Sohn eines Försters, verdingte er sich mit 14 Jahren in Hamburg als Schiffsjunge und fuhr sieben Jahre zur See, bevor er seinem Talent folgend ab 1928 für drei Jahre die Berliner Kunstakademie erfolgreich besuchte. Anschließend arbeitete er als Illustrator für große Verlage, fand jedoch als Mitglied der Kommunistischen Partei (seit 1926) auch den Weg in die Linkspresse und erhielt erwartungsgemäß von den Nazis Berufsverbot. 1943 zur Marine eingezogen, kehrte er nach Kriegsende in das beschauliche Ostseebad Zingst zurück, dem er bis zu seinem Tod am 1.4.1984 die Treue hielt.

Kern seines zeichnerischen und satirischen Werkes aus 30 Jahren Tätigkeit für die Zeitschrift Eulenspiegel sind zweifellos seine wie dahingehaucht wirkenden, leichtfüßigen erotischen Aquarelle. Wie kaum ein Kollege reichten Klamann angedeutete Linien für lustvolle Darstellungen weiblicher Formen, aus denen die schiere Lust des Künstlers an der Schönheit seiner Modelle spricht. Die besten wurden 1961 erstmalig in dem Band Klamanns Puppentheater gesammelt, das mehrere Nachauflagen erlebte und jederzeit bei SFB.at zu kaufen ist.


Klamann Eine langjährige Freundschaft verband ihn mit seinem Kollegen Karl Schrader, dem Zeichner des modernen Struwwelpeters. Zeitweise gestalteten beide gemeinsam die Karikaturenseiten der einschlägigen DDR-Wochenzeitschriften. Daneben illustrierte Klamann mehrere populäre DDR-Romane und -Kinderbücher. 1950 erschien der autobiographische Roman Auf wilder Fahrt über seine Jugend auf See. Fernsehauftritte, Auszeichnungen und Auslandsausstellungen krönten sein künstlerisches Schaffen.

Wenngleich er schon aus diesen Gründen ein Erwähnung auf dieser Seite verdient hätte, gibt es auch Bezüge zum Thema Comic. Seine einzige "echte" Serie war der 15teilige Comic Strip Knopp und Bob in der NBI. Des weiteren erschienen knapp zwei Dutzend Folgen seines Seemanns Hein Piepenbrand über Jahrzehnte und diverse Tageszeitungen verstreut, Details später. Außerdem illustrierte er die Comicserie Stups und Ede für die Jugendzeitschrift neues leben.

Ein kleine Seltenheit aus dem Jahre 1955: Die Rückseite der Zeitschrift FREIE WELT war üblicherweise den Karikaturen vorbehalten. Dort texte und zeichnete Klamann 1956 eine Satire anlässlich der IX. Friedensfahrt, einem berühmten Ostblock-Radrennen.

Noch etwas ausführlicher berichtet der Zingster Strandbote über Kurt Klamann. Eine Auswahl seiner Werke hängt in einem Raum des Heimatmuseums Zingst.


Klamann Eine eigene Internetpräsenz findet sich unter Kurt-Klamann.de. Nicoletta Klamann, Enkelin und Nachlassverwalterin des Künstlers, gab freundlicherweise die Genehmigung zur Veröffentlichung seiner Comics auf diesen Seiten. Sie bietet ausgewählte Werke zum Kauf an. Kontakt:
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