Deutscher Karikaturenpreis 2009
Man kann inzwischen sagen, dass die Veranstaltung ihre Form ebenso gefunden hat wie ihren Flow, und mit Bernd Gieseking hat sich der Organisator, die SZ-Inhouse-Agentur Neuwerk, nun auch auf einen Conferencier als Standard festgelegt, der Ahnung vom Sujet hat, ein paar Sentenzen seiner eigenen Programme einstreut, aber ansonsten exakt die Rolle einnimmt, die er haben soll - durchs Programm führen, ohne selber Höhepunkt sein zu wollen. SZ-Redakteur Dr. Peter Ufer hielt auch in diesem Jahr den Einführungsvortrag mit einer ironisch kommentierten persönlichen Auswahl von Wettbewerbsbeiträgen, eine Tradition, die die Stimmung des vollen Hauses bereits erheblich hebt.
Die parallel stattfindenden Jazztage Dresden erlaubten wiederum, die Band des späteren Nachmittages zur Umrahmung der morgendlichen Veranstaltung einzukaufen, und so kamen die Besucher in den Genuss der feinen Jazz-Pop-Mischung von Trio und Sextett der attraktiven Cristin Claas.
Aufgrund der erheblichen Länge, die die Veranstaltung in den letzten Jahren sowieso schon hatte, verzichtete man diesmal auf einen zusätzlichen Comedy-Act - ein gute Entscheidung angesichts des Umstandes, dass mit Gieseking, Tom Pauls und den vielen Karikaturen an der Humorfront kein Mangel herrschte. Letzterer schlüpfte für seine Laudationes auf die Preisarbeiten in diverse seiner genialen Rollen, u.a. als Erich Honecker und natürlich, für den Publikumspreis als Ilse Bähnert, die dem Preisträger ein Präsent und eine Flasche selbstgemachten Eierlikör überreichte.
Die Preise gingen in diesem Jahr an Til Mette, Dirk Meißner und Kittihawk, der Publikumspreis an Christian Habicht und der Preis für das Lebenswerk an Walter Hanel. Durch die jeweiligen Filmeinspieler erhielt man einen angemessenen Einblick in Lebensumwelt, Arbeitsphilosophie und Naturell der Karikaturisten. Die preisgekrönten Bilder findet sich auf der Webseite des Karikaturenpreises sowie im Katalog zur Ausstellung.