Deutscher Karikaturenpreis 2010

Am 14. November 2010 verlieh die Sächsische Zeitung zum 11. Mal den Deutschen Karikaturenpreises im Schauspielhaus der Sächsischen Landeshauptstadt Dresden.

Bereits zum dritten Mal führte der Kabarettist Bernd Gieseking als charmanter, aber unaufdringlicher Conferencier durch das Programm - das Highlight war das scheinbare Verwechseln der Sächsischen mit der Süddeutschen Zeitung, scheinbar zufällig, bot ihm die erschrockene Reaktion des Publikums Anlass für ein paar nette Bonmots.

Die Veranstaltung lief fast reibungslos ab - im Gegensatz zu den letzten Jahren kürzte man sie ein bisschen ein (trotzdem blieben zwei kurzweilige Stunden übrig), vor allem durch das Weglassen der Videobeiträge für den 2. und 3. Preis.

Gieseking Gieseking & Tetsche Tetsche & Gieseking

Der erste Preis des Abends war der Publikumspreis aus dem vergangenen Jahr, und er wurde von Gieseking selbst an Tetsche verliehen, für seinen grandiosen Cartoon "Die Bahn startet Service-Offensive".

Wie stets hielt SZ-Redakteur Dr. Peter Ufer auch in diesem Jahr den Einführungsvortrag, indem er eine persönliche Auswahl von Wettbewerbsbeiträgen zeigte und kommentierte. Die musikalische Umrahmung kam in diesem Jahr vom Greg Pattillo Project, das anlässlich der wie schon in den letzten Jahren gleichzeitig stattfindenden Jazztage zugegen war und dessen Frontmann aus der Querflöte eine Beatbox macht. Hier gibt es einen Eindruck.

Ufer Pattillo

Die eigentliche Preisverleihung des Jahres begann mit einem Auftritt des bewährten Laudators Tom Pauls, der MOCKs drittplatzierten Cartoon über einen Mann, der vom Dach eines Hauses springen will, zum Auftritt als anhaltinischer Sanitäter nutzte. Den zweiten Preis für Hauck und Bauer laudatierte er in seiner Paraderolle als Ilse Bähnert.

MOCK und Pauls Ilse Bähnert Hauck & Bauer

Es folgte der Hauptpreis, der in diesem Jahr für einen unglaublich bissigen Cartoon an Rudi Hurzlmeier ging, und passend zum Sujet laudatierte Pauls als Pfarrer.

Kittyhawk Kittyhawk

Schließlich erhielt der Spreewälder Karikaturist und ehemaliger Comiczeichner Reiner Schwalme einen verdienten Preis für sein Lebenswerk. Seit vielen Jahren ist er eine Art Hauskarikaturist der Sächsischen Zeitung, insofern ist diese Ehre nur umso angemessener. Und mit Rolf und Robert und den Ferienabenteuern sowie anderen Geschichten war er auch einer produktivsten DDR-Comicmacher. Die Laudatio hielt Eulenspiegel-Autor Ernst Röhl, bevor Schwalme eine lange rote Treppe heruntersteigen musste.

Röhl Schwalme Katalog

Alles in allem eine sehr unterhaltsame, kurzweilige Veranstaltung in der richtigen Länge, und in diesem Jahr wurde endlich auch einmal den Machern der Agentur Neuwerk gedankt. Hier noch ein Bild vom Finale.

Finale