Deutscher Karikaturenpreis 2014
Zum mittlerweile siebten Mal moderierte Kabarettist Bernd Gieseking in gewohnt launiger Art die Veranstaltung, als wahrnehmbarer, aber nicht aufdringlicher Conferencier - nach wie vor die perfekte Wahl, finde ich. Eingerahmt wurde die Veranstaltung von Auftritten der Dresdner Top Dog Brass Band.
Wie stets hielt der SZ-Redakteur und Autor Dr. Peter Ufer eine Einführungsvorlesung mit einer von ihm handverlesenen Auswahl an Karikaturen, anschließend durfte er den Publikumspreis für die beliebteste Karikatur des vergangenen Jahres, gewählt von den Besuchern der Ausstellung, an Michael Holtschulte für "Moses teilt das Meer" von 2013 verleihen.
Nach einer gesanglichen Einlage des hervorragenden Vokalensembles Viva Voce hatte Laudator Tom Pauls seinene ersten Auftritt, um den dritten Preis zu vergeben. Der ging an das Duo Schilling und Blum für ihren Beitrag. Pauls trat als schwer berlinernder Bäckermeister Karsten Müller auf, der einen heftigen Abstand zum Inhalt der Karikatur zu überbrücken hatte. Wie bereits bewährt in den letzten Jahren, gab es wieder Videoeinspielungen mit liebevollen Porträts der Preisträger, die inzwischen alle auf der Webseite des Karikaturenpreises nachzuschauen sind.
Sie wird bejubelt wie verrückt, wenn sie sich nur der Bühne nähert: Ilse Bähnert, Tom Pauls' wohl erfolgreichstes Alter Ego, durfte die Laudatio auf den zweiten Preis von Hauck & Bauer halten.
Nach einer neuerlichen Einlage von Viva Voce ging es an den ersten Preis, und auch da erschien Tom Pauls in einer Rolle, die er bereits mehrfach in diesem Zusammenhang präsentiert hatte: den Vorstand des Jägervereins. "Nur wer im Dunkeln zielt, trifft immer ins Schwarze!" Rudi Hurzlmeiers nicht ganz politisch korrekte Siegerkarikatur "Versteckte Fette" war für ihn eine willkommene Gelegenheit zu einem Feuerwerk an Wortspielen.