Deutscher Karikaturenpreis 2014

Die halbrunde 15 ist nun voll geworden. Wieder einmal traf sich die deutschsprachige Karikaturistenszene, um die Preisträger des 15. Deutschen Karikaturenpreises zu küren. Die Veranstaltung fand wie seit Jahren schon im Dresdner Schauspielhaus statt und wurde von der Sächsischen Zeitung, dem Stifter des Preises, ausgerichtet.

Zum mittlerweile siebten Mal moderierte Kabarettist Bernd Gieseking in gewohnt launiger Art die Veranstaltung, als wahrnehmbarer, aber nicht aufdringlicher Conferencier - nach wie vor die perfekte Wahl, finde ich. Eingerahmt wurde die Veranstaltung von Auftritten der Dresdner Top Dog Brass Band.

Top Dog Brass Band Gieseking

Wie stets hielt der SZ-Redakteur und Autor Dr. Peter Ufer eine Einführungsvorlesung mit einer von ihm handverlesenen Auswahl an Karikaturen, anschließend durfte er den Publikumspreis für die beliebteste Karikatur des vergangenen Jahres, gewählt von den Besuchern der Ausstellung, an Michael Holtschulte für "Moses teilt das Meer" von 2013 verleihen.

Peter Ufer Michael Holtschulte

Nach einer gesanglichen Einlage des hervorragenden Vokalensembles Viva Voce hatte Laudator Tom Pauls seinene ersten Auftritt, um den dritten Preis zu vergeben. Der ging an das Duo Schilling und Blum für ihren Beitrag. Pauls trat als schwer berlinernder Bäckermeister Karsten Müller auf, der einen heftigen Abstand zum Inhalt der Karikatur zu überbrücken hatte. Wie bereits bewährt in den letzten Jahren, gab es wieder Videoeinspielungen mit liebevollen Porträts der Preisträger, die inzwischen alle auf der Webseite des Karikaturenpreises nachzuschauen sind.

Viva Voce Bäcker Pauls Schilling & Blum

Sie wird bejubelt wie verrückt, wenn sie sich nur der Bühne nähert: Ilse Bähnert, Tom Pauls' wohl erfolgreichstes Alter Ego, durfte die Laudatio auf den zweiten Preis von Hauck & Bauer halten.

Ilse Bähnert Hauck & Bauer

Nach einer neuerlichen Einlage von Viva Voce ging es an den ersten Preis, und auch da erschien Tom Pauls in einer Rolle, die er bereits mehrfach in diesem Zusammenhang präsentiert hatte: den Vorstand des Jägervereins. "Nur wer im Dunkeln zielt, trifft immer ins Schwarze!" Rudi Hurzlmeiers nicht ganz politisch korrekte Siegerkarikatur "Versteckte Fette" war für ihn eine willkommene Gelegenheit zu einem Feuerwerk an Wortspielen.

Förster Hurzlmeier Katalog

Der Preis für das Lebenswerk scheint entgültig dem Rotstift zum Opfer gefallen zu sein, dafür gab es das übliche große Finale mit allen anwesenden Karikaturisten auf der Bühne, und anschließend die Ausstellungseröffnung mit Beköstigung im Pressehaus der Sächsischen Zeitung.

Förster

Die Karikaturen der Gewinner und Teilnehmer sowie weitere Fotos von der Verleihung gibt es auf der Webseite des Karikaturenpreises zu sehen, und wie jedes Jahr erscheint ein opulenter Katalog mit einer Auswahl der besten Arbeiten. Herzlichen Dank an die SZ, die AOK, dem MDR, DeutschlandradioKultur und die Agentur Oberüber/Karger für eine weitere gelungene Preisverleihung!