Comics in "Plomjo"

Plomjo Im Südosten der ehemaligen DDR, um die damalige Kreisstadt Bautzen, sind die Sorben ansässig, eine slawische Minderheit, zu deren Schutz und Sicherung sich nach dem Ende der DDR auch das vereinigte Deutschland bekannte. Die einzige sorbische Kinderzeitschrift namens Plomjo ("Flamme") erscheint dort seit 1952. Heute betreut Benno Budar, der mir freundlicherweise diese Informationen zukommen ließ, als hauptamtlicher Redakteur die Auflage von reichlich 3.000 Exemplaren, von denen etwa zwei Drittel als "Plomjo" in obersorbisch und der Rest als "Plomje" in niedersorbisch (wendisch) gedruckt werden. Die Zeitschrift erscheint im Domowina-Verlag Bautzen.

Durch einen Hinweis von Jürgen Günther auf den Umstand, dass seine 1973 in der FRÖSI abgedruckte Serie Bjedrak ursprünglich in PLOMJO erschienen war, wurde ich überhaupt erst auf diese Zeitschrift aufmerksam. Im Archiv von Thomas Möller stieß ich nun erstmalig auf ein gedrucktes Exemplar, und tatsächlich - es enthielt mehrere Bildgeschichten verschiedener Art, wie die folgenden Beispiele zeigen sollen. Es handelt sich um zwei Strips unbekannter Autorenschaft und eine Politgeschichte um Lenin, gezeichnet von Horst Klöpfel; alle stammen aus Plomjo 23+24/1974.

Anhand der Jahrgangsbände der SLUB in Dresden wird sich die Geschichte der Comics in Plomjo nach und nach aufarbeiten lassen. Es handelt sich, wie die Beispiele zeigen, eher um relativ eng illustrierte Geschichten mit langen Untertexten.

Plomjo
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