Comics als Werbeträger für Sekundärrohstofferfassung

Die stets unter knappen Ressourcen ächzende DDR-Planwirtschaft hatte mit dem VEB SERO (Sekundärrohstofferfassung) einen Großbetrieb erschaffen, der die Rückgewinnung von Altstoffen professionalisierte. Allerorts gab es Sammelstellen, in denen man Flaschen, Gläser, Papier und Pappe gegen verhältnismäßig viel bares Geld abgeben und sich damit sein Taschengeld aufbessern konnte. Gerade wegen des volkswirtschaftlichen Nutzens wurde in diesem Bereich viel Werbung betrieben. Hier eine erste Auswahl:
- Das Rumpelmännchen war bereits in den 50er Jahren Maskottchen einer entsprechenden Kampagne. Es war von Hannes Hegen entworfen worden, wurde durch diverse Künstler gezeichnet und erschien u.a. als Comic in Atze und Frösi.
Eine ebenso unterhaltsame wie ausführliche Abhandlung gibt es auf Orlandos Wörld.
Ergänzend gibt es hier die vollständige Online-Version des bis dato nicht offiziell belegten Heftes "Hand in Hand", der zweiten Folge von offenbar 1957 als Sammelbildserien herausgegebenen Comics mit dem Rumpelmännchen. Einzelbilder der ersten Serie tauchten ebenfalls kürzlich auf:
- 1983 erfand die FRÖSI-Redaktion im Auftrag des SERO-Kombinates den rosa Elefanten Emmy, um einen Werbeträger speziell für die jüngere Altstoffsammelgemeinde zu haben, da sich immer mehr heraus kristallisierte, dass allein die innere Motivation, das Sammeln aus Liebe zum Sozialismus zu tun, nicht ausreichte. SERO entschied sich unter verschiedenen Entwürfen für den von Horst Alisch, dessen Emmy dann auch in Comics in der Frösi erschien.