Fix & Fax

Fix & Fax Unter den Händen von Jürgen Kieser entstand 1958 ein Dauerbrenner auf den Seiten von Atze: Fix & Fax. Die beiden großohrigen grauen Mäuse erhielten von da ab monatlich 2-4 Farbseiten, auf denen sie diverse Abenteuer in Comicform erlebten, deren Besonderheit die gereimten Bildunterschriften waren. Zu den Schauplätzen gehörten der Weltraum, der DDR-Alltag und das Mittelalter ebenso wie die Urzeit mit den typischen Sauriervertretern. Wechsel zwischen abgeschlossenen Episoden und langen Serien waren üblich.

Fix & Fax alt Man kann sich über den Ursprung der Idee durchaus uneinig sein. Sehr wahrscheinlich ist die Annahme, dass Kieser von einem Buch von Walter Andreas beeinflusst war, zu dem Fritz Koch-Gotha die Illustrationen schuf. Seine Haupthelden waren zwei gleichnamige Mäuse, und es dürfte in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts erschienen sein (Dank an Matthias Opatz für die Quelle!).

Kiesers Mäuse-Version erreichte den Status nur weniger DDR-Comics, als sie in Buchform aufgelegt wurde, zunächst in den 60er Jahren mit drei Hardcover-Bänden (rot, blau und gelb, letzterer in so geringer Auflage, dass er heute als Sammlerstück zählt), und schließlich Der Wunschring, ein Paperback mit zwei verschiedenen Titelbildern, das in den 80er Jahren sehr populär wurde.

Fix & Fax Malbuch Aus dem Jahre 1988 stammt ein ähnlich den Pat-Malbüchern gestaltetes Heft namens "Zeitvertreib mit Fix und Fax" (20 S., A4, s/w), mit Bildern zum Ausmalen, Rätseleien und einem Puzzle.

Fix & Fax Band 1 Fix und Fax fungierten außerhalb des Atze auch als Werbeträger (z.B. für Brandschutzhinweise), und es gab diverse Merchandising-Artikel (z.B. Handpuppen). Im Jahre 1968 fertigte Kieser eine Auftragsarbeit für das Deutsche Hygienemuseum Dresden, das regelmäßig Broschüren für junge Besucher herausgab. Auf den 16 Seiten demonstrieren die Mäuse, wie man sich beim Baden sinnvoll verhalten sollte. Das schwer zu findende Heft gibt es hier in einer vollständigen Online-Version bei Gesundheitsaufklärung zu lesen.

Einige Jahre nach der Wende und dem Ende von Atze begann der neue Herausgeber des Mosaik, der Steinchen für Steinchen-Verlag, mit einer Reprint-Ausgabe der 350 Kieser-Folgen in 25 Bänden in auf 3000 Stück limitierter Auflage, die auf dem Sammlermarkt mittlerweile auch schon deutlich teurer als ihr (sowieso schon überhöhter) Verkauspreis von reichlich 14 Euro sind. Eine häufiger ins Gespräch gebrachte "Volksausgabe" erschien nicht, anlässlich des 85. Geburtstages von Jürgen Kieser gab es 2006 immerhin einen handlichen Sammelband mit den ersten 30 Folgen.

In einer Forumsdiskussion über die Serie entstanden Überlegungen zur detaillierten Auflistung der Inhalte der DDR-Sammelbände sowie zu Unterschieden zwischen den frühen Atze-Fassungen und den Nachdrucken. Diese gibt es ab sofort in einem extra Fix-und-Fax-Index. Detailliertere Auflistungen der Unterschiede gibt es in diesem PDF-Dokument.