Moglis Abenteuer im Dschungelbuch

Mogli Auf dieser Seite wird ein Ungarn-Import ausführlich besprochen, der erstens typisch für häufige Kürzungen der Originalserie ist, zweitens von Attila Dargay, dem wohl populärsten ungarischen Animations- und Comiczeichner geschaffen wurde, und drittens kurioserweise erst lange nach der Wende und im Zusammenhang mit den Abrafaxen endlich in der gebührenden Form in deutscher Sprache erschien.

Das Original

Im Frühjahr 1971 erschien die schwarz-weiße Originalversion des Dschungelbuchs in 12 Folgen (24 Seiten) in der ungarischen Rätselzeitschrift FÜLES, der üblichen Quelle der meisten in der DDR veröffentlichten Ungarn-Importe. Wie viele andere Weltliteraturvorlagen wurde Rudyard Kiplings Story von Dargay adaptiert, der die Zeichnungen in seinem unnachahmlichen Funny-Stil gestaltete, wie üblich ohne Rücksicht auf die Ernsthaftigkeit des Stoffes.

Hier also zunächst die vollständige Online-Version der Originalfassung der Serie. (Zum Übersetzen wendet euch am besten an die Abrafaxe-Fans, von denen werden ja inzwischen einige ungarisch können ;-).


Der Trommel-Abdruck

Anfang des Jahres 1977 veröffentlichte die Trommel die Serie unter dem Titel Moglis Abenteuer. Es handelte sich um das letzte Jahr, in dem die Zeitschrift Schwarz-Weiß-Comics veröffentlichte, dennoch wurde die Vorlage massiv abgeändert. Aus ursprüglich 24 A5-Seiten wurden 10 querformatige Folgen; entsprechend fehlen nicht nur viele Bilder (oder wurden in der Größe verändert), sondern die Serie endet plötzlich nach der 20. Folge, kurz bevor Mogli drei erschlagene Männer finden sollte. Vermutlich hielt man dies für zu starken Tobak für Pionieräuglein. Heidi Bendokat sorgte für eine Textfassung, die aufgrund des häufig verwendeten raumgreifenden Handletterings auch weniger gehaltvoll gewesen sein dürfte als die schriftgesetzten Füles-Texte.

Zum Vergleich gibt es hier die vollständige gekürzte Trommel-Version der Serie.


Der Nach-Wende-Abdruck

1994 war die Schweriner Volkszeitung die zweite Tageszeitung, die das erste Abrafaxe-Album, Hollywood Pursuit, in Fortsetzungen in ihrer Wochenendbeilage abdruckte. Während die Lausitzer Rundschau, in der der Erstabdruck des Abenteuers erschienen war, die Zusammenarbeit nicht fortsetzte, war die SVZ interessiert an mehr und kaufte auch Mach's nochmal, Robin, das nächste Album, ein. Zur Überbrückung bis zu dessen Start gelang es der Redaktion irgendwie, an Dargays Dschungelbuch-Version zu gelangen, vermutlich an eine Originalfassung, die neu getextet, computergelettert, koloriert, überformatig und vor allem vollständig abgedruckt wurde. Interessant wäre, ob es dafür jemals eine Lizenzvereinbarung gab...

Zum Genießen gibt es hier jedenfalls die vollständige SVZ-Version der Serie.